Aktuelles Pilotprojekt Thüringer Beratungs- und Managementsystem 'Caudophagie'

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Landwirtschaftsministerium Thüringen

Caudophagie — Thüringer Beratungs- und Managementsystem

Dieser Landwirtschaftsbetrieb arbeitet mit 13 schweinehaltenden Betrieben, der IGS Thüringen e.V., der TSK Thüringen und dem TVL e.V. zusammen und erhält eine Projektförderung für das Vorhaben 'Thüringer Beratungs- und Managementsystem Caudophagie (Pilotprojekt)' (Thüringer Programm zur Förderung der Zusammenarbeit in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (LFE), Teil A – Tätigkeit von operationellen Gruppen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) 'Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit').

Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.

Ziel des Innovationsprojektes ist es, ein praxiserprobtes Beratungs- und Managementsystem zu etablieren, auf dessen Grundlage langfristig der Verzicht auf das Schwanzkürzen in Thüringen umgesetzt werden kann.

Zielsetzung

Das Kürzen von Schwänzen bei Saugferkeln in der konventionellen Tierhaltung steht in der Kritik und ist gesetzlich nur in begründeten Einzelfällen als Vorbeugemaßnahme gegen das Schwanzbeißen bei Schweinen möglich. Langfristig müssen sich die Schweinehalter jedoch darauf einstellen, dass aus Gründen des Tierschutzes das Kürzen der Schwänze verboten wird.

Die Thüringer Schweinehalter sind sich ihrer Verantwortung für den Tierschutz bewusst und bestrebt, das Kürzen der Ferkelschwänze auf ein vertretbares Minimum einzugrenzen bzw. wenn die Voraussetzungen dafür geschaffen wurden, langfristig darauf zu verzichten. Grundlage dafür ist, die Ursachen für das Auftreten des Schwanzbeißens betriebsspezifisch benennen zu können, diese zielgerichtet unter praktischen Bedingungen abzustellen und eine wirtschaftliche und tiergerechte Schweinehaltung ohne zusätzliche Risiken für die Tiere zu gewährleisten. Dabei ist die gesamte Kette der Schweinehaltung von der Ferkelerzeugung über die Aufzucht bis hin zur Mast auch unter dem Aspekt zu betrachten, dass ca. ein Drittel der in Thüringen erzeugten Ferkel in anderen Bundesländern gemästet werden.

Um dieser Zielstellung entsprechen zu können, bedarf es der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen, die auf dem Gebiet der Caudophagie bereits hinreichende Erfahrungen haben. Es sind mehreren Arbeitsetappen notwendig, da das Kürzen der Schwänze zurzeit den sichersten Tierschutz darstellt und nur eine stufenweise Erprobung erfolgversprechend ist.

Projektzeitraum

Januar 2016 bis Dezember 2018

Projektpartner

Finanzierung

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

Kontakt

Dr. Dr. Simone Müller, Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft
Dr. Sabine Eger (Ansprechpartnerin in der Tierseuchenkasse)