Ziel des Projekts ist es, in Rinderbeständen mit hoher bzw. niedriger Intraherdenprävalenz der Paratuberkulose die Inaktivierung des Erregers nach primärer Fermentation, nach Nachgärung und nach Nachrotte zu prüfen. Damit soll gezeigt werden, dass die Verarbeitung von Rindergülle in Biogasanlagen einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion des Erregereintrags in die Umwelt leisten kann und somit auch die Gefahr eines Rückeintrags aus der Umwelt in den Rinderbestand deutlich vermindert wird.

Hintergrund

Der Erreger der Paratuberkulose , Mycobacterium avium spp. paratuberculosis (MAP), gilt als Kofaktor bei der Entstehung granulomatöser Darmerkrankungen des Menschen und ist damit ein potentieller Zoonoseerreger. Der Erreger wird mit dem Kot der infizierten Rinder ausgeschieden. Er ist aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften in der Umwelt sehr gut überlebensfähig. Rindergülle aus MAP-infizierten Beständen gilt als eine Haupteintragsquelle in die Umwelt.

In verschiedenen europäischen Ländern werden daher im Verbund mit der milchverarbeitenden Industrie Maßnahmen ergriffen, um den Eintrag von MAP in die Umwelt und in das Lebensmittel Milch zu reduzieren. Dabei ist die Erregerkontaminierung von Weiden und Futterflächen eine Möglichkeit, um die Erreger in Bestände zu verschleppen bzw. Reinfektionen zu verursachen.

Sofern die Rinderbestände über Biogasanlagen verfügen, nehmen diese einen Großteil der Rindergülle auf. Dabei ist offen, ob sich während des bakteriellen Fermentationsprozesses die Paratuberkuloseerreger vermehren oder nicht. Bisher vorliegende Untersuchungen deuten darauf hin, dass während der Fermentation die Zahl verschiedener Krankheitserreger abnimmt.

Geplantes Vorgehen

  1. Bestimmung der Intraherdenprävalenz teilnehmender Betriebe an Hand der regelmäßigen Untersuchungen im Rahmen des Programms zur Bekämpfung der Paratuberkulose
  2. Probengewinnung von Gärsubstraten und Gärresten
  3. Untersuchung mittels Kultur und PCR zum Nachweis von MAP aus Rinderkot
  4. Statistische Auswertung und Datenanalyse
  5. Publikation der Ergebnisse

Projektzeitraum

März 2015 bis September 2017

Finanzierung

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

RGD: Dr. Andreas Ahrens, Dr. Katja Hruschka, Wolfram Siebert, Dr. Stefanie Söllner-Donat;
Datenanalyse: Dr. Veit Zoche-Golob (Ansprechpartner)