Aktuelles Projekt MeMoGen: Entwicklung eines Verfahrens zur frühen Diagnose von Stoffwechselstörungen bei Milchkühen

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Landwirtschaftsministerium Thüringen

MeMoGen — Entwicklung eines Verfahrens zur frühen Diagnose von Stoffwechselstörungen bei Milchkühen

Die Kooperation 'MeMoGen', vertreten durch die Thüringer Tierseuchenkasse, die Agrargenossenschaft Niederpöllnitz e.G., die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft und den Thüringer Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V. erhält eine Projektförderung für das Vorhaben 'Entwicklung eines Verfahrens zur frühen Diagnose von Stoffwechselstörungen bei Milchkühen' (Thüringer Programm zur Förderung der Zusammenarbeit in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (LFE), Teil A – Tätigkeit von operationellen Gruppen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) 'Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit').

Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.

Ziel dieses Innovationsprojektes ist es, durch Früherkennung fütterungs– und leistungsbedingte Stoffwechselstörungen zu reduzieren und damit die Tiergesundheit und das Wohl der Tiere in Thüringer Milchviehbetrieben zu verbessern.

Hintergrund

Die hohen krankheitsbedingten Abgangsraten in unseren Milchviehherden zeigen, dass der Zuchtfortschritt zur Steigerung der Milchleistung nur bedingt auch zur Steigerung der Tiergesundheit führte. Stoffwechselstörungen per se führen nicht nur zu Leistungseinbußen, sondern sind auch ein wichtiger Faktor für viele infektiöse Erkrankungen (Mastitis, Metritis, Laminitis). Eines der wichtigsten Ziele im Milchviehmanagement muss daher die Minimierung von Stoffwechselstörungen durch Früherkennung und züchterische Beeinflussung sein. Grundsätzlich besteht eine signifikante genetische Variation in der Empfänglichkeit gegenüber Krankheiten bei Rindern. Aus der langjährigen Stoffwechseldiagnostik in Thüringen ist bekannt, dass sich Kühe derselben Herde und derselben Fütterungsgruppe im Ausmaß der peripartalen Fettmobilisation individuell unterscheiden.

Geplantes Vorgehen

Ziel dieses Projekts ist es, anhand einer ausreichenden Stichprobe von Dt.-Holstein-Kühen einer Herde Merkmale zu identifizieren, die sich zur Erfassung der tierindividuellen Neigung zur Fettmobilisation eignen. Da auch bestehende Krankheiten anderer Genese den Organismus belasten können und daher Einfluss auf die Merkmalsausprägung haben, ist eine nur auf Labordiagnostik beruhende Merkmalserfassung, wie zum Beispiel die Messung der freien Fettsäuren im Blutserum, mit unkalkulierbaren Fehlern behaftet. Um bestehende Krankheiten zu erkennen und bei der Merkmalsanalyse berücksichtigen zu können, werden die beprobten Tiere gleichzeitig einer tierärztlichen Untersuchung unterzogen. In einem zweiten Schritt sollen Daten aus der Milchleistungsprüfung (Messung der Milchinhaltsstoffe sowie Infrarotspektroskopie der Milchzusammensetzung) für ihre Eignung zur Krankheitserkennung evaluiert werden. Dadurch wäre unter Umständen eine gezielte züchterische Beeinflussung der Fettmobilisation möglich, was eine weitreichendere Wirkung auf die Tiergesundheit hätte als die gegenwärtige herdenbezogene Fütterungsberatung.

Projektzeitraum

Januar 2016 bis Dezember 2017

Projektpartner

Agrargenossenschaft Niederpöllnitz eG
Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft
Thüringer Verband für Leistungs-und Qualitätsprüfung in der Tierzucht e.V.
Thüringer Tierseuchenkasse

Finanzierung

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) - Thüringer Programm zur Förderung der Zusammenarbeit in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (LFE), Teil A – Tätigkeit von operationellen Gruppen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“

Mitarbeiterin

Tanja Gärtner (Ansprechpartnerin)