Aktuelles Projekt NSBA - effektiv: Entwicklung von Verfahren zur effektiven Überwachung des Säure-Basen-Status von Milchkühen in der Transitphase

FILET-Logo
Landwirtschaftsministerium Thüringen

NSBA - effektiv — Entwicklung von Verfahren zur effektiven Überwachung des Säure-Basen-Status von Milchkühen in der Transitphase

Die Kooperation 'NSBA - effektiv', vertreten durch die AGRAR eG Münchenbernsdorf, die Thüringer Tierseuchenkasse und das Friedrich-Löffler-Institut erhält eine Projektförderung für das Vorhaben 'Entwicklung von Verfahren zur effektiven Überwachung des Säure-Basen-Status von Milchkühen in der Transitphase' (Thüringer Programm zur Förderung der Zusammenarbeit in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (LFE), Teil A – Tätigkeit von operationellen Gruppen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) 'Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit').

Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.

Ziel dieses Innovationsprojektes ist es, die systematische Überwachung des Säure-Basen-Haushaltes von Milchkühen zu validieren und mit neuen Methoden zu ergänzen und zu verbessern.

Hintergrund

Die Früherkennung kritischer metabolischer Imbalancen, insbesondere subklinischer Störungen des Säure-Basen-Haushaltes, hat einen großen Wert für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Milchkühe. Routinemäßig wird dazu in regelmäßigen Abständen und stichprobenartig (5–7 Tiere jeweils als Vorbereiter, als Frischabkalber und als Frischmelker) die Netto-Säure-Basen-Ausscheidung (NSBA) im Harn bestimmt. Problematisch bei dieser „einfachen“ Methode ist, dass das Ergebnis von der Harnkonzentration abhängt. Genauer misst die Weiterentwicklung der Methode zur „fraktionierten NSBA“ (NSBD), wobei Basenüberschuss, Säureüberschuss und Ammonium getrennt bestimmt werden und neben der Differenz der Harnkonzentrations-unabhängige Basen-Säuren-Quotient errechnet werden kann. Allerdings ist diese Analyse sehr aufwändig und wird daher in der Regel nur als Pooluntersuchung von mehreren Tieren durchgeführt. Das „Poolen“ der Harnproben von 7–10 Einzeltieren erscheint jedoch vor allem in der Transitphase (mangelhafte, differenzierte Futteraufnahme) kritisch, da einerseits problematische Einzeltiere den Pool verzerren können, es zudem zu einer Neutralisation von gleichzeitig auftretenden Azidosen und Alkalosen im Pool kommen kann. Um fehlerhafte Diagnosen auf Herdenebene zu vermeiden, scheinen Einzeltierproben vor allem in der Transitphase von Vorteil zu sein.

Geplantes Vorgehen

In diesem Projekt sollen die Ergebnisse von NSBA, NSBD und von Poolproben der gleichen Tiere miteinander verglichen und die beste Möglichkeit eruiert werden, die Leistungsgruppen innerhalb der Herde zu beurteilen. Als eine bisher in praxi noch nicht genutzte Möglichkeit, den Säure-Basen-Haushalt der Kuh zu beurteilen, wird bei einem Teil der Tiere zusätzlich eine Blutgasuntersuchung durchgeführt. Nach dem STEWART-Konzept der „starken Ionen“ werden typische Störungen und Kompensationsvorgänge des Säure-Basen-Haushaltes erfasst und können erstmals der Harnuntersuchung gegenüber gestellt werden.

Projektzeitraum

Januar 2016 bis Januar 2018

Projektpartner

AGRAR eG Münchenbernsdorf
Friedrich-Loeffler-Institut - Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
Thüringer Tierseuchenkasse

Finanzierung

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) - Thüringer Programm zur Förderung der Zusammenarbeit in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (LFE), Teil A – Tätigkeit von operationellen Gruppen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“

Mitarbeiterin

Tanja Gärtner (Ansprechpartnerin)