Die Förderung der Gesundheit und des Wohlergehens des Geflügels erfolgt durch die tiergesundheitliche Beratung der Geflügelhalter und Geflügelhalterinnen, die Unterstützung diagnostischer Maßnahmen und Maßnahmen zur Vorbeugung von Herdengesundheitsproblemen.
Damit geht einher, dass die durch Krankheiten und inadäquate Haltung, Fütterung und Betreuung verursachten Tierverluste vermieden und die Erkrankungshäufigkeit reduziert wird. Das Programm leistet somit auch einen Beitrag zur Reduzierung des Arzneimitteleinsatzes und zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung. Ein hoher Tiergesundheits- und Hygienestatus bedeutet gleichzeitig eine Minimierung des Risikos für Entschädigungsleistungen im Tierseuchenfall.
Programmteil 1: Tiergesundheitsmonitoring und Früherkennung von Seuchen des Geflügels
Die Unterstützung der Geflügelhalter bei der Verhütung und Verhinderung der Ausbreitung von Tierseuchen zählt zu den Kernaufgaben des Geflügelgesundheitsdienstes. Im Vordergrund stehen die Früherkennung und Verhütung der im öffentlichen Interesse bedeutsamen Tierseuchen des Geflügels, insbesondere der Aviären Influenza, in Geflügelbeständen in Thüringen und der Verhinderung ihrer Ausbreitung.
Diagnostik
- klinische Beurteilung der Tiergesundheit, Auswertung betrieblicher Dokumentation
- Erfassung und Beurteilung bestehender Biosicherheitsmaßnahmen
- Beurteilung der Haltungsbedingungen: Stallklima, Hygiene, Versorgung der Tiere
- bestandsspezifische Infektionsdiagnostik
- Analyse bestehender Impfregime und Therapiekonzepte
Maßnahmen
- Auswertung bestandsspezifischer Infektionsdiagnostik und Verlustarten
- Analyse und Bewertung von Stallhygiene, Herdenmanagement sowie Fütterungs- und Tränkmanagement
- Ausarbeitung von Maßnahmeplänen zur Verbesserung des hygienischen Standards von Futter und Tränkwasser
- Erarbeitung problembezogener betriebsspezifischer Maßnahmepläne
Der Geflügelgesundheitsdienst berät Geflügelhalter zur Sicherung des Gesundheitsstatus des gehaltenen Geflügels unter besonderer Berücksichtigung von Hygiene, Fütterung (inkl. Wasserversorgung), Haltungsbedingungen (inkl. Stallklima) und Management, und begleitet die Umsetzung betrieblicher Maßnahmen. Ein wichtiger Baustein sind Mitarbeiterschulungen.
Programmteil 2: Reduktion des Eintrags von Zoonoseerregern
Dieser Programmteil dient der Förderung der Tiergesundheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes durch die Senkung des Eintragsrisikos und des Vorkommens von Salmonellen und anderen Zoonoseerregern in Geflügelhaltungen in Thüringen.
Wichtige Maßnahmen sind:
- Analyse der Haltungsbedingungen und des Managements im Hinblick auf den Schutz vor biologischen Gefahren,
- Analyse der Biosicherheitsmaßnahmen mit besonderer Berücksichtigung von Maßnahmen zur Schädlings- und Schadnagerbekämpfung sowie zur Reinigung und Desinfektion,
- Analyse bestehender Impfregimes
Programmteil 3: Förderung des Tierwohls durch Gewährleistung tiergerechter Haltung und Fütterung
Schwerpunkt dieses Programmteils ist die Förderung des Tierwohls in Geflügelbeständen in Thüringen. Damit wird die Umsetzung der Thüringer Tierwohlstrategie unterstützt. Es geht insbesondere um die Erkennung und Verringerung haltungs- und fütterungsbedingter Krankheiten und Verhaltensstörungen des Geflügels, welche zu Beeinträchtigungen der Gesundheit und des Wohlergehens der Tiere führen.
Ausgangspunkt ist die Beurteilung des Tierwohls in einer Geflügelherde unter besonderer Berücksichtigung der Ausübung artgemäßen Verhaltens. Bei Bedarf erfolgt eine klinische Untersuchung und ggf. weiterführende Labordiagnostik. Dies wird mit der Erhebung/Erfassung tierbezogener sowie ressourcen- und managementbezogener Tierschutzindikatoren kombiniert. Dazu gehört auch die Erfassung von Leistungsparametern und Schlachtergebnissen unter dem Aspekt des Tierwohls.
Geflügelhalter werden bezüglich bestandsspezifischer Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls beraten und bei der Erarbeitung von Konzepten zur Sicherung des Tierwohls unterstützt.