-ABGESCHLOSSEN-

Entwicklung eines Verfahrens zur frühen Diagnose von Stoffwechselstörungen bei Milchkühen (MeMoGen)


Hintergrund

Ziel dieses Innovationsprojektes war es, durch Früherkennung fütterungs – und leistungsbedingte Stoffwechselstörungen zu reduzieren und damit die Tiergesundheit und das Wohl der Tiere in den Thüringer Milchviehbetrieben zu verbessern.

Der Fokus des Projektes lag auf dem Monitoring von Milchkühen in der Transitphase. Dabei sollte das Verständnis für die peripartale Fettmobilisation verbessert und verschiedene metabolische und klinische Parameter auf ihre Eignung zur Früherkennung von Erkrankungen und Erkrankungsrisiken geprüft werden.


Projektablauf

Im Projektbetrieb wurde eine klinische Beobachtungsstudie bei 406 Milchkühen durchgeführt. Die Tiere wurden zu drei Zeitpunkten in der Transitphase klinisch untersucht und beprobt. Vor der Kalbung, ca. 3 Tage nach der Kalbung sowie in der dritten Woche nach der Kalbung wurde von allen Tieren die Körperkondition, der Gesundheitszustand und die Pansenfüllung erfasst. Zudem wurden Blut- und Harnproben für die klinisch-chemische Diagnostik und Milchproben zur Spektralanalyse entnommen.

Die statistische Auswertung der Daten erfolgte getrennt nach Parität. Die Ergebnisse der Stoffwechseluntersuchung wurden im Zusammenhang mit peripartalen Erkrankungsrisiken, Körperkondition und Konditionsverlust und der Futteraufnahme (Pansenfüllung) in der Transitphase ausgewertet.


Projektzeitraum

Januar 2016 – Dezember 2018


Projektpartner

  • Thüringer Tierseuchenkasse AdöR 
  • Agrargenossenschaft Niederpöllnitz e.G.
  • Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum
  • Qnetics GmbH

Ergebnisse und Veröffentlichungen

Im Abschlussbericht sind die Ergebnisse des Projektes zusammengefasst.

Bereits präpartal sind mehrere Parameter zur Früherkennung eines erhöhten Risikos für Erkrankungen, Abgänge oder Milchleistungsdepression geeignet (siehe Tabelle).

Die Woche vor und 3 Tage nach der Kalbung stellen geeignete Zeitpunkte zur metabolischen Überwachung der Transitphase dar, dabei unterscheiden sich Kühe und Färsen grundsätzlich im peripartalen Stoffwechsel.

Die Überwachung der Körperkondition (BCS) und der Futteraufnahme (Pansenfüllung) vor und unmittelbar nach der Kalbung ist sehr wichtig – v.a. bei Mehrkalbskühen.

 

Tabelle: Präpartal gemessene Parameter in Serum oder Harn bei primiparen (L1) und multiparen (L2+) Kühen mit signifikanter Erhöhung (+) oder Verminderung (-) des Risikos für puerperale Erkrankungen, Abgänge oder Milchleistungsdepression


Es erfolgte eine Veröffentlichung unter dem Titel „Relationships between body condition, body condition loss, and serum metabolites during the transition period in primiparous and multiparous cows“ im Journal of Dairy Science.

 doi.org/10.3168/jds.2018-15762


Ein Fachbeitrag zum Projekt wurde zudem beim Bundesinformationszentrum für Landwirtschaft veröffentlicht:

  www.nutztierhaltung.de/rind/milch/tierbeobachtung/stoffwechselstoerungen-frueh-erkennen/


Finanzierung

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER):

Thüringer Programm zur Förderung der Zusammenarbeit in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (LFE), Teil A – Tätigkeit von operationellen Gruppen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“


MitarbeiterIn

TÄ Tanja Gärtner