Die Zielstellungen des Programms sind die Erzielung eines nachhaltig hohen Tiergesundheitsstatus, die Erkennung von Krankheitsursachen, deren Verhütung, die Bekämpfung von Seuchen der Schweine, für die keine anderen Bekämpfungsvorschriften existieren sowie die Verbesserung der Haltungsbedingungen der Schweine im Sinne einer tierartgerechten Haltungsumgebung und einer adäquaten Fütterung und Betreuung.

Es dient somit unter anderem der Verbesserung des Tierschutzes und der Umsetzung der Thüringer Tierwohlstrategie. Durch Vermeidung von Erkrankungshäufigkeiten und Tierverlusten wird zudem ein Beitrag zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes geleistet.

Programmteil 1: Tiergesundheitsmonitoring und Früherkennung von Seuchen der Schweine

Im Zuge dieses Programmteils erfolgt eine fortlaufende Überwachung des Gesundheitsstatus der Betriebe über das blutserologische Bestandsscreening und wenn notwendig Abklärung differentialdiagnostisch bedeutsamer Erkrankungen. Daneben gibt der SGD Hilfestellung bei der Aktualisierung der Impfprogramme. Ein weiterer wichtiger Bestandteil sind Auswertungen von Schlachtbefunden sowie Organbonituren durch den SGD selbst. Bei speziellen Erkrankungen bzw. Erkrankungskomplexen werden Problemanalysen vorgenommen. Erreger, die im Zuge des Programms überwacht werden, sind u.a. Actinobacillus pleuropneumoniae (APP), porcines Circovirus Typ 2 (PCV2) und Influenza A.

Programmteil 2: Schutz der Schweinebestände vor Infektionen mit Viren des Porcinen Reproduktiven und Respiratorischen Syndroms (PRRS)

Zielstellung ist die Aufrechterhaltung des erreichten PRRS-Status in Thüringen, die Stabilisierung positiver Betriebe sowie deren Sanierung, wo dies epidemiologisch sinnvoll ist.

Die seit Jahren bewährten Grundpfeiler der Bekämpfung sind Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen, daneben klinische und labordiagnostische Statuskontrolle mittels ELISA und PCR im TGD-Labor, unterstützt durch eine Sequenzierung im Falle eines Virusnachweises. Dazu erfolgt die differentialdiagnostische Abklärung unklarer Fälle. Der Schweinegesundheitsdienst berat zu dem über bestandsspezifische Prophylaxepläne bezüglich PRRS und Koinfektionen bzw. Verzicht oder Ausstieg aus der PRRS-Impfung.

Programmteil 3: Bestandsanalyse und Beratung zur Verbesserung der Haltung, der Fütterung und des Managements im Schweinebestand

Ziel dieses Programmteils ist es, durch Erkennung und Verringerung haltungs- oder fütterungsbedingter Krankheiten sowie Technopathien eine Verbesserung der Haltungsbedingungen sowie die Minimierung bzw. Vermeidung von Eingriffen am Tier zu erreichen. Damit wird auch die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans zum Schwanzkupierverzicht in schweinehaltenden Betrieben in Thüringen unterstützt und gefördert.

Am Programm kann jeder Schweinehalter teilnehmen, der in Thüringen Schweine hält, diese bei der Tierseuchenkasse ordnungsgemäß gemeldet hat und seine Tierseuchenkassenbeiträge entrichtet hat. Die Teilnahme ist gegenüber der Tierseuchenkasse schriftlich zu erklären.

Das Programm finden Sie hier